Musikfreundschaft Ingelfingen

Die nun seit 60 Jahren bestehende Freundschaft mit der Stadtkapelle Ingelfingen begann 1959, als sie das Bezirksmusikfest in Ingelfingen auszurichten hatte und dafür das Schützenspiels der Unteroffiziersgesellschaft aller Waffen, Zürich als Patenkapelle für das Fest engagierte. Dies auf Initiative vom gebürtigen Ingelfinger Gerhard Düring, der 1952 nach Zürich "ausgewandert" war und aktives Mitglied im Schützenspiel war. Dieser hatte Verbindung mit Dirigent Iser aufgenommen und dieses Engagement mit ihm vereinbart. 

Die Schweizer Musiker wurden am Samstag Nachmittag empfangen und privat untergebracht. Abends begeisterten sie und ihre mitgebrachte Tambourengruppe mit schmissigen und rassigen Vorträgen die Festbesucher beim Festabend, bei dem auch der Gesangverein Liederkranz-Frohsinn, die Winzertanzgruppe und eine bayerische Trachtenkapelle aus Mainaschaff mitwirkten. Den Festbesuchern und auch den aktiv mitwirkenden Musikern und Sängern pressierte es an diesem Abend absolut nicht ins Bett und es wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. 

Der Festsonntag wurde eröffnet mit einem Platzkonzert des Schützenspiels beim Rathaus. Etwas später folgte dann bei hohen Temperaturen der Festzug mit ca.20 Kapellen durch die Mariannenstraße, Schloßstraße und Criesbacher Straße zum Festplatz im Unteren Wasen. Eine unübersehbare Menschenmenge folgte dem Festzug und drängte in den Festplatz und ins Festzelt, wo nach dem Massenchor der Kapellen die Vorträge der Gastkapellen folgten. Die Bierzapfer kamen bei der Hitze kaum mehr mit dem Füllen der Krüge nach, um die durstigen Kehlen zu befriedigen. Am Montagmorgen wurden dann nach einer Weinprobe die Zürcher Musikfreunde wieder verabschiedet. Die Freundschaft, die mit ihnen damals geknüpft wurde, dauert bis heute an. 

Bereits 2 Jahre später, 1961, feierte das Schützenspiel ihr 25jähriges Jubiläum mit einer Fahnenweihe und die Stadtkapelle Ingelfingen war eingeladen und hatte die Ehre, dieses Jubiläum mitzugestalten.

Der Festakt mit Konzerten des Schützenspiels und der Stadtkapelle lief im Hotel "Spirgarten" in Zürich-Altstetten über die Bühne. Am Sonntag darauf wurde mit den Schweizer Musikfreunden die Kameradschaft gepflegt und vertieft und am Montag-Morgen brachte die Stadtkapelle dem Zürcher Stadtoberhaupt Dr. Landolt noch ein Ständchen, bevor nach einem guten Mittagessen im Stammlokal des Schützenspiels "Du Nord" und einem schweren und immer wieder hinausgezögerten Abschied der Bus zur Heimreise bestiegen wurde. 

1980 wurde das Schützenspiel UOG Zürich mit seiner Tambourengruppe zur 900-Jahr-Feier der Stadt Ingelfingen - eingeladen. 

Schon der Beginn des Festes am Freitag-Abend verregnete es total. Dem Jubiläums-Festabend in der großen neuen Sporthalle wurde durch die Musikvorträge der Stadtkapelle und des Schützenspiels neben anderen Darbietungen und Vorträgen ein feierliches und hochstehendes Niveau verliehen. Ein besonderes "High-light" setzten die Schweizer mit ihrem Kirchenkonzert am Sonntagmorgen, das den Gottesdienstbesuchern noch lange in Erinnerung blieb. Der große historische Festzug, den das Schützenspiel in historischer Scharfschützenuniform anführte, wurde dann leider auch wieder vom Regenwetter heimgesucht. Eine besondere Ehre wurde der Stadtkapelle im Verlauf des Festes am Samstagmorgen bei einer Weinprobe in der Kochertalkellerei zuteil, wurde sie doch zum Ehrenmitglied des Schützenspiels UOG ernannt. 

Der Großanlass des Jahres 1985 war die Teilnahme und Mitgestaltung des 50-jährigen Jubiläums des Schützenspiels UOG Zürich in Zürich vom 28. -30. Juni. 

Schon am Freitag wurde in den Begrüßungsworten von Schützenspiel-Präsident Gerhard Düring und Vorstand Emil Fick die herzliche Verbundenheit beider Kapellen zum Ausdruck gebracht. In einem Kirchgemeindehaus durften die Mitglieder der Stadtkapelle ein buntes Unterhaltungsprogramm erleben, das ihnen vom Schützenspiel geboten wurde. Nach 2 Platzkonzerten am Samstag Vormittag hatte die Stadtkapelle dann abends vor zahlreichen Ehrengästen und hochrangigen Züricher Persönlichkeiten im 2000 Personen fassenden und ausverkauften "Albisgüetli" den größten Teil des Festaktes musikalisch zu umrahmen. Der Jubilarin wurden dabei von Vorstand Emil Fick und Bürgermeister Schneider auch einige Präsente in fester und auch in flüssiger Beschaffenheit verehrt. Nach einem gemeinsamen Frühschoppenkonzert im Forsthaus Sihlwald war für die Ingelfinger Musiker viel zu schnell wieder die Zeit zur Heimreise gekommen. 

Quelle : Chronik 1952-2002 der Stadtkapelle Ingelfingen

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